Von den Egerländern sagt man, dass sie gerne singen und musizieren. Und viele, die das Wort Egerländer hören, denken zuerst an die Blasmusik, die Ernst Mosch (* 1925 in Zwodau b. Falkenau † 1999 in Germaringen) weltbekannt gemacht hat.
Aber auch die klassische Musik wurde im Egerland gepflegt, in den Kurorchestern von Karlsbad, Marienbad, Franzensbad und Orchestern und Musikkapellen in den Städten und Dörfern. Darum ist es nicht verwunderlich, dass viele Egerländer bei den Prager Symphonikern waren, die sich nach der Vertreibung in Bamberg wieder zusammengefunden haben und die weltbekannten Bamberger Symphoniker begründeten.
Es ist aber auch ein reicher Schatz an Volksliedern und Volksmusikstücken aus der jahrhundertealten Geschichte des Egerlands überliefert. Von fleißigen Liedersammlern, wie z.B. Albert Brosch (* 1886 in Oberplan † 1970 in Bad Windsheim), der nach der Vertreibung aus seiner Heimatstadt Eger in Bad Windsheim eine neue Heimat gefunden hat, sind viele dieser Lieder aufgezeichnet worden. Albert Brosch hat auch hier in Franken fleißig weitergesammelt und so, neben den Liedern aus dem Egerland und dem Böhmerwald, noch eine stattliche Sammlung fränkischer Volkslieder zusammengetragen.
Auf dem Foto ist er mit seiner Tochter und einem Mitglied unserer Gmoi zu sehen. Das Bild entstand 1948 in Bad Windsheim.
So klingt`s bei uns:
Hier ein paar Kostproben von Liedern und Musikstücken, gespielt und gesungen von den Mitgliedern und Freunden der Egerländer Gmoi Nürnberg:
„Oins, zwoa schnäiweißa Taiwala“
Volkslied aus dem Egerland (aufgezeichnet bei einem Konzert in Franzensbad)
Aus der Sammlung von Josef Czerny * 1846 in Sedschitz bei Saaz † 1910 in Eger
„Höitboumliedl uu Troudi“
Hirtenlied mit Jodler aus dem Egerland (aufgezeichnet bei einem Konzert in Franzensbad)
aus der Sammlung von Albert Brosch * 1886 in Oberplan † 1970 in Bad Windsheim
„Schäi lusti uu keangout“
Egerländer Tanzlied
von Rudolf Sabathil * 1875 in Sangerberg bei Marienbad † 1942 in Marienbad
„Wu is denn des Gärgla“
Fränkisches Kerwalied und Volkstanz
„Dåu bin i hi(n gånga“
Egerländer Lied und Råja-Tanz
Aufgezeichnet von Adolf Illing 1906 in Donitz bei Karlsbad
(Aufnahme kommt noch)
"Heint is jå d`Summidnåcht"
aus der Sammlung von Josef Czerny *1846 in Sedschitz b. Saaz +1910 in Eger
aufgenommen bei einem Konzert in der Wallfahrtskirche "St. Martin" in Hurka bei Klattau
"Vetta Hånnas"
Text und Melodie von Rudolf Sabathil *1875 in Sangerberg b. Marienbad +1942 in Marienbad
aufgenommen bei einem Konzert in der Wallfahrtskirche "St. Martin" in Hurka bei Klattau
"Ba da Lindn"
Volkslied in Kärnten, Oberbayern, Oberpfalz u. Egerland verbreitet
aufgenommen bei einem Konzert in der Wallfahrtskirche "St. Martin" in Hurka bei Klattau
„Ma Eghalånd, ma Hoimatlånd“
Gedicht von Josef Urban * 1891 in Sandau bei Eger † 1961 in Limburg a.d. Lahn
Vertont von Michl Reiter * 1894 in Königberg a.d. Eger † 1986 in Wiesbaden
„Böhmerwaldjodler“
Allgemein verbreitet, aufgezeichnet 1830 in der Steiermark
aufgenommen bei einem Konzert in der Wallfahrtskirche "St. Martin" in Hurka bei Klattau
„Kaisawold“
Text von Franz Starauschek * 1890 in Rockendorf b. Marienbad † 1957 in Wiesbaden
Melodie von Franz Grüllmayer * 1891 in Eger
„Füa unna Hoimat ålls“
Text und Melodie von Franzl Lutz * 1893 in Schönbach b. Eger † 1978 in München
Dieses Lied wurde 1928 zum ersten Mal gespielt, von der Kapelle Baron Schöneck und bei Brunnenmusik von der Karlsbader Kurkapelle.
„Brouda Liedale“
Egerländer Polka
Durch Mimi Herold und die Biebertaler Musikanten bekannt geworden und bis heute von vielen Blaskapellen und Gruppen gern gespielt und gesungen.